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Natur – Info – Pfad am Rindfleischberg eröffnet

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Die Woche vom 19. bis 26. Mai 2019 wurde von der Energie- und Umweltagentur des Landes Niederösterreich zur Woche der Artenvielfalt erklärt. Als Höhepunkt dieser Woche wurden am 24.5.2019 in ganz Niederösterreich etwa 20 geführte Wanderungen in herausragenden Lebensräumen durchgeführt. Eine der Wanderungen fand auf unserem Rindfleischberg statt, der als wertvoller  Kernbereich des Europa -Schutzgebietes Strudengau-Nibelungengau gilt. An diesem Freitag wurden aber auch mit der Eröffnung des Natur- Info- Pfades die Besonderheiten dieser alten Kulturlandschaft, und davon gibt es mehr als genug, ins rechte Licht gerückt.

An drei Stationen können sich interessierte Besucherinnen und Besucher ab sofort schlau machen und „Schätze finden am alten Weinberg“, „das alte Weingebürg“ noch besser kennenlernen und in „ein buntes Blütenmeer“ eintauchen. DI Reinhard Kraus, der den Rindfleischberg schon in seiner Dissertation wissenschaftlich erforscht hat, hat aus der unerschöpflichen Fülle an Wissenswertem über unsere Schatzkammer Rindfleischberg eine repräsentative Auswahl getroffen. Seine Informationen werden – und dafür sind wir ihnen sehr dankbar – von unseren heimischen Sagengestalten (Stockhauben-)Everl und (Tachert) Toni ergänzt. Die Entwürfe für die Präsentationstafeln stammen übrigens von unserem ortsansässigen Künstler Herbert Golser.

Das Projekt „Kulturlandschaft Rindfleischberg“ wurde in guter  Zusammenarbeit zwischen der  regionalen Schutzgebietsbetreuung durch die Energie- und Umweltagentur des Landes NÖ, dem Management des EU -  Programmes LEADER, der  Gemeinde und dem Dorferneuerungsverein abgewickelt. Bürgermeister Ing. Hannes Weiß konnte zur geführten Wanderung mit anschließender Eröffnung des Infopfades bei der im Vorjahr sanierten Steinhütte DIin Margit Schmid von der Energie- und Umweltagentur Mostviertel begrüßen, ebenso Ing. Thomas Heindl, den Geschäftsführer der Leaderregion Südliches Waldviertel – Nibelungengau und erfreulicherweise viele Interessierte aus Nah und Fern. Auch eine Abordnung von Biologielehrerinnen aus der ÖKO-NMS Pöchlarn war da, für deren Schülerinnen und Schüler ist der Rindfleischberg nicht nur Freiluftlabor, sie führen hier auch immer wieder Pflegeeinsätze,  vor allem im Dienst des Osterluzeifalters, durch.   Dieser Schmetterling hat, wie etliche andere Tiere und Pflanzen, hier seine westlichste Ausbreitung, was unseren Rindfleischberg für die Naturforschung so interessant macht.     

Die fachkundige Begleitung der Wanderung für die etwa 50 Teilnehmerinnen und  Teilnehmer  übernahmen dann die beiden Rindfleischbergspezialisten DI Reinhard Kraus und Wolfgang Schweighofer, die  uns von A, wie  dem Ausdauernden Lein bis zu Z, wie der Zippammer die Schätze dieser alten Kulturlandschaft ans Herz legten. Die Organisatoren der Kurse zum Bau von Trockensteinmauern  Walter Seiwald und Richard Kloihofer  erzählten  aus der Schule des Trockensteinmauerns.      Bei der Steinhütte, die ja im Rahmen des EU – Leader Projektes im letzten Jahr saniert wurde,  gab es dann noch einen höchst interessanten Exkurs zum Weinbau. Der Entdecker der Pionierrebe neben der aufgelassenen Bahnstrecke und mittlerweile zum heimischen  Weinexperten gewordene  Adi Beyer sowie DI Helmut Gangl vom Bundesamt für Weinbau, der das Forschungsprojekt um unsere wiedergefundenen und aller Wahrscheinlichkeit nach reblausresistenten alten Weinsorten wissenschaftlich betreut, berichteten über den Stand der Forschung und die sensationelle Erkenntnis, dass einer der hierorts untersuchten Weinstöcke genetisch zu den ältesten bekannten solchen gehört und mit der weltweit ältesten Traube in  Marburg (SLO)  verwandt ist.  Mit Mag. Martin Bauer vom Institut für die Geschichte des ländlichen Raumes konnten auch noch Argumente pro bzw. kontra „Läuthäusl“ ausgetauscht werden bzw. die immer wieder auftauchende Frage: Wie kam der Rindfleischberg zu seinem Namen?  diskutiert werden. Am besten wird es sein, die Naturvermittlerin Everl und den Naturvermittler Toni zu fragen. Wenn es jemand weiß, dann wohl die beiden schon lange Ortsansässigen. Der Toni behauptet ja sogar, dass er schon die Anfänge des Weinbaus hier erlebt hat und der Wein beileibe nicht so schlecht war, wie missgünstige Menschen damals behaupteten. Für den Klein-Pöchlarner Weinbau im 3. Jahrtausend also durchaus gute Aussichten!

Besuchen Sie den Rindfleischberg und erfahren Sie am Natur-Info -Pfad, welche Schätze er für uns vor unserer Haustür bereithält. Die erste Info-Station finden Sie hinter dem Jakobikreuz, die zweite bei der sanierten Steinhütte und die dritte am Ende des Höhenweges. Vor allem aber: genießen Sie mit allen Sinnen, was dieser Hotspot der Biodiversität (so bezeichnet  ihn die Fachwelt) zu bieten hat.    

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