Als Botschafter für bedrohte Schmetterlinge wirbt der Osterluzeifalter für deren Schutz und die Erhaltung bunter Blumenwiesen. Er kommt nur mehr in einigen Teilen Österreichs vor - an den wenig genutzten Rändern von Weingärten, in Straßengräben, an Flussufern und in Auwäldern.
Der bis zu 55 mm große, gelblich gefärbte Falter hat viele charakteristische schwarze Binden und Zacken. Er schlüpft im Frühjahr und fliegt von Ende März bis Ende Juni. Seine flach abgerundeten, gelblichen Eier klebt er in Gruppen an die Blattunterseite seiner einzigen Futterpflanze, der Osterluzei. Nach etwa einer Woche schlüpft das Räupchen, dessen Farbe anfangs schwarz, später rotgelb ist. Es lebt im Frühjahr an der Futterpflanze und verpuppt sich nach vier bis fünf Wochen in eine schlanke, gelblich graue Gürtelpuppe, die überwintert. Die Osterluzei ist eine alte Heilpflanze, an deren Abwehrstrategie mittels Giftstoffen sich der Osterluzeifalter perfekt angepasst hat. Die Raupen vertragen die Giftstoffe sehr gut und schützen das Tier vor Fressfeinden. Vergiftungen des Menschen mit der Pflanze sind allerdings kaum zu befürchten und auch nicht bekannt.
Gefährdung und Schutz
Der Osterluzeifalter ist gegenüber großklimatischen Veränderungen sehr empfindlich. Besonders Kälterückfälle im April und Mai dezimieren seine Bestände. Für den rapiden Rückgang in den letzten 25 Jahren ist aber der Mensch verantwortlich: Mit dem beginnenden Einsatz von Pestiziden und Herbiziden wurden die Osterluzeibestände vor allem in den Weinbergen so gut wie ausgelöscht. Durch die intensive Bewirtschaftung hat der Osterluzeifalter viele seiner ehemaligen Lebensräume verloren und ist nur mehr an klimatisch begünstigten Stellen überlebensfähig. Die Zerstörung von Pflanzenbeständen durch Verbauung, aber auch großflächige Mahd zum falschen Zeitpunkt bringen den Schmetterling vielfach zum Verschwinden. Dazu kommt, dass die Osterluzeipflanze von konkurrenzstärkeren Neophyten, wie der Riesen-Goldrute, verdrängt wird. Um tragfähige Bestände zu erhalten, wurde schon wiederholt von Vereinen, Wissenschaftern und auch Privatleuten versucht, die Osterluzei anzupflanzen. Leider ist es zumeist nicht gelungen, einen genügend großen Bestand der Pflanzen zu gewinnen.
Am Rindfleischberg gibt es noch einen Bereich wo der Osterluzei wächst und daher auch der Falter zu finden ist.
Die Osterluzeifalter sorgen für Nachwuchs.